Hallo zusammen ich schreibe mal ein bisschen etwas über Russland...
Heute bin ich auf dem grössten Markt "meiner" Stadt Ekaterinburg gewesen. Dieser Markt wird nur von Leuten aus Vietnam, China und den ehemaligen Sowjetrepubliken betrieben. Von diesen Leuten hat es sowieso sehr viele in der Stadt. Ich habe zwar heute nichts gekauft aber vieles angeschaut....Der Markt ist sehr billig aber die Qualität ist auch nicht besonders. Als ich da das letzte mal Fleisch gegessen habe war es auch nicht besonders fein und meine Gastmutter hat mir gesagt, dass sie da nur Hundefleisch verkaufen...iiih...
In der Schule habe ich gestern eine Präsentation über die Schweiz gemacht...war nicht sonderlich gut...Aber seit ich in Russland bin hat sich meine Einstellung gegenüber der Schweiz ziemlich verändert und es hat sich ein gewisser Patriotismus gebildet...
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Ich auf Grenze Europa Asien... |
Anfang November war ich für eine Woche in Lyantor, einer kleinen Stadt in Sibieren mit 50’000 Einwohnern, die erst vor 70 Jahren gegründet wurde...);noch ein bisschen weiter im Osten Russlands (was noch nicht wirklich weit ist). Wir sind dahin 22Stunden mit dem Zug gefahren und die Reise war einfach toll!!!
Wir fuhren am Nachmittag um 2-Moskauer Zeit (In Russland sind die Zugabfahrtszeiten auf allen Tickets und Infotafeln in Moskauer Zeit angegeben...) ab. Am Anfang hat es zwar noch geregnet doch als wir weiter in den Nordosten gekommen sind fuhren wir durch eine verschneite Landschaft - sehr schön...Im Zug habe ich mit einigen interessanten Leuten gesprochen. Fast alle im Zug sind nach Sibirien gefahren, um für die Russischen Ölfirmen entweder Öl zu suchen oder Pumpen zu errichten. Ich habe zum Beispiel erfahren, dass die Ölarbeiter bereits mit 45 Pensioniert werden, da die Arbeit so hart und ungesund ist oder dass sie einen Monat in Sibirien arbeiten und dann für einen Monat in Zentralrussland bei ihren Familien leben. Mehr als einen Monat am Stück könne man nicht arbeiten...Zudem haben sie mir erzählt, dass sie früher zu Sowjetzeiten viel mehr verdient hätten...
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Zug nach Surgut,
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Obwohl mir die Volunteers in Ekaterinburg gesagt hatten, ich solle im Zug keinesfalls Karten spielen, habe ich mich von ein Paar sympatischen Studenten, die gerade von der Stadt Tjumen, in der sie studieren nach Surgut von wo sie herkommen fuhren zu einer Partie verleiten lassen. Russische Züge halten in grösseren Städten immer länger manchmal bis zu 1 Stunde. Kurz nach Mitternacht stand ein längerer halt in Tobolsk (ich finde den Namen irgendwie cool) an. Die Studenten erzählten mir ein bisschen etwas über die Stadt. Da der Zug 20 Minuten hielt stiegen ich und die Studenten kurz aus und sahen uns die Sachen an, die alte Frauen auf dem Bahnsteig zum Verkauf anboten. Doch allzu weit vom Wagon sollte man sich besser nicht entfernen, denn es ist schon mancher neugierige Tourist in irgendeinem Sibirischen Kaff sitzen geblieben, wie mir mahnend erzählt wurde. Dann habe ich mich schlafen gelegt. Nur mit einer Unterhose bekleidet(im Zug war es gefühlte 50 Grad heiss) schlief ich, vom Schnarchen der anderen Leute mal abgesehen, sehr gut.
Die Familie, die AFS für mich organisiert hatte, war ein ukrainische Familie. Jeden Sommer verbringen sie 3 Monate in Donetsk im Osten der Ukraine. Die Familie war super und ich hatte eine geniale Woche.
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Ich und mein Gastbruder vor der Schule in Lyantor |
Von traditioneller Kleidung über rassige Chantische Musik haben wir viel über die Kultur der Chanten und Mansen erfahren. (Lyantor liegt im Autonomen Kreis der Chanten und Mansen)
Auf dem Programm stand zudem eine Fahrt auf dem Schneeschlitten...eine tolle Sache, Bei Minus 28° durch sibirisch Wälder rasen. eifach nume frächh...))
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Letzter Tag in Lyantor, Aussentemperatur -28° |
Zudem machte ich einige Präsentationen über Schweiz und unser Schulsystem (das meiner Meinung nach viel besser ist als alles andere was ich gesehen habe).
Gruss Yann und bis zum nächsten Mal.